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Reedereien und Anleger in einem Boot

1.12.2007 | HANSA International Maritime Journal

Das von der Unternehmensgruppe Salomon Invest neu gegründete Emissionshaus MARITM EQUITY tritt mit einem innovativen Beteiligungsmodell an. Investition und Finanzierung sind grundlegende Elemente unternehmerischen Handelns. Zur Finanzierung der den Unternehmenswert steigernden Investitionen sind in den vergangenen Jahren im Corporate-Bereich nebenreinem Eigen- und Fremdkapital weitere interessante Finanzierungsinstrumente hinzugekommen. Der Markt der Schiffsfinanzierung wird in Deutschland nach wie vor von dem KG-Modell geprägt; Innovationen halten aber auch bei der Strukturierung von Finanzierungen im Schifffahrtsbereich Einzug.

 

Das von MARITIM EQUITY entwickelte Konzept verspricht eine Win-Win-Situation, es bringt Anleger und Reedereien in ein Boot:

 

• Anleger profitieren von einer breiten Risikostreuung des Portfolios und einer weitgehend bevorrechtigten Auszahlung vor dem Eigenkapital des Reeders.

• Leistungsfähige mittelständische Reedereien erhalten eine lukrative Alternative bei der Strukturierung ihres Eigenkapitals und damit eine größerer Flexibilität und Unabhängigkeitgegenüber den Banken.

 

Erstmals wurde der Gedanke des Mezzanine-Kapital, das eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital darstellt, für die Strukturierung von Schiffsfinanzierungen unter zu Hilfenahme einer Dachgesellschaft in einem attraktiven Produkt für private Anlegerumgesetzt. Die Vielschichtigkeit der verschiedenen Finanzierungsinstrumentereicht von dem unbesicherten Nachrangdarlehen (Junior Debt) bis zur stillen Beteiligung (Senior Debt).

 

Das unbesicherte Nachrangdarlehen unterscheidet sich vom »reinen«Fremdkapital durch den Rangrücktritt und wird in der Regel erst nach Rückzahlung der vorrangigen Darlehen getilgt. Die stille Beteiligung ist dem»reinen« Eigenkapital am weitesten angenähert und unterscheidet sich nur durch die Beschränkung der Einflussnahme auf die Geschäftsführung. Dazwischen gibt es im Corporate-Bereich eine Vielzahl an Mischformen wie Wandel- und Optionsanleihen und Genussrechtskapital. Im Schifffahrtsbereich gelten aber zum Teil erheblich andere Rahmenbedingungen oder, klar ausgesprochen,»eigene Gesetzmäßigkeiten«.

 

Die zukünftige Zinsbelastung ist unter anderem von dem Rating gemäß Basel II abhängig. Dies verbessert sich in der Regel, wenn die Reederei über eine solide, nachhaltige Eigenkapitalstrukturverfügt. Ein weiterer Vorteil für den Reeder ist die sofortige Verfügbarkeit der Eigenmittel und somit das Ausschließen des Platzierungsrisikos. Das derzeitige Neubauprogramm einiger Reedereien überfordert deren Eigenmittel. Eine solide Eigenkapitalbasis lässt sich mit Maritim Equity wieder realisieren. In Zeiten restriktiver Kreditvergaben und steigender Zinsen sind dies gewichtige Argumente.

 

Insbesondere die seit Jahren sehr erfolgreiche Tonnagesteuer galt es, in dem Konzept zu berücksichtigen. Für den in die Schifffahrt investierenden Anleger sollen die Vorteile der Besteuerung anhand der Tonnage selbstverständlich erhalten bleiben, gleichzeitig soll der Reeder wirtschaftlicher Eigentümer seiner Tonnage bleiben, und an der wirtschaftlichen Entwicklung der Schiffsgesellschaft teilhaben.

 

»Bindeglied zwischen gewerblicher Investition und privatem Kapital«. Das Motto der Unternehmensgruppe Salomon Invest, deren Gesellschafter und Partner seit über 30 Jahren attraktive Kapitalanlagen im Kernbereich Schifffahrtkonzipieren, könnte kaum treffender gewählt sein. Die gemeinsame Investition von Anlegern und Reedern führt zu einer hohen Interessengleichheit zwischen dem Anleger- und dem Reederkapital.

 

Maritim Equity I heißt der erste von MARTIM EQUITY initiierte Fonds. Der Investitions-Fokus liegt auf mittleren und großen Containerschiffen. Darüber hinaus sind Beteiligungen an Schifffahrtsgesellschaften in den Bereichen Massengut, Tankfahrt etc. ebenso wie (Schiffs-)Investitionen über Private Placements möglich. Überwiegend sollen Investitionen in bevorrechtigtes Eigenkapital vorgenommen werden.

 

Zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung standen die einzelnen Investitionen noch nicht fest. Formal handelt es sich somit um einen Blind Pool. Für Investitionen, die den Betrag von € 5 Mio. übersteigen, soll ein von den Gesellschaftern gewählter Beirat einbezogen werden.

 

Eckdaten des Maritim Equity I

• Aufbau eines diversifizierten Portfolios im Wachstumsmarkt Schifffahrt

• überwiegend bevorrechtige Auszahlung von geplanten 6–8 % p.a. nach Steuern

• geringe steuerliche Belastung durch die Tonnagesteuer

• hohe Investitionsquote durch günstige Kostenstruktur

• Laufzeit 12 bis 15 Jahre• Zweitmarktfähiges Vertragswerk

• Mindestzeichnungssumme € 20.000 zzgl. 5 % Agio

• gestreckte Einzahlung:

50 % mit Beitritt

50 % bis zum 15. Oktober 2008

 

Die Investitionsplanung sieht ein Eigenkapital von € 100 Mio. vor. Die im Vergleich zu klassischen KG-Modellen günstige Vorkostenstruktur in Höhe von ca. 10 % erlaubt eine hohe Investitionsquote von rd. 90 % des Investitionskapitals. Es besteht die Möglichkeit, einen Kontokorrentkredit von bis zu € 5 Mio. in Anspruch zu nehmen.