Weniger Kosten als Dachfonds
13.12.2007 | Hamburg
Maritim Equity, Hamburg, hat einen Fonds aufgelegt, der gemeinsam mit Reedereien in ein Portfolio von Schiffen investieren soll. Cash● sprach mit Geschäftsführer Dr. Werner Großekämper.
Cash●: Welche Überlegungen stehen hinter Ihrer Fondskonzeption?
Großekämper: Der internationale Handel wächst nach wie vor. Das führt zu einer entsprechenden Nachfrage nach Transportraum. Allein bis 2010 wird Tonnage im Wert von etwa 300 Milliarden US-Dollar hinzukommen. Das bedeutet einen immensen Eigenkapitalbedarf für Reedereien. Dieses Kapital bieten wir mit dem Maritim Equity I. Die Einlage von Maritim Equity wird dabei vorrangig vor dem Kapital des Reeders bedient, der sich mit mindestens 20 Prozent selbst engagieren soll.
Cash●: Aber Sie finanzieren nicht direkt die Reederei, sondern – wie andere Fonds auch – einzelne Schiffe.
Großekämper: Formal ist das richtig. Allerdings planen wir nicht die Investition in andere Publikumsfonds, sondern wir wollen die Schiffe allein mit den Reedereien und Banken finanzieren und reduzieren auf diese Weise den notwendigen Eigenkapitaleinsatz der Reeder. Dadurch entfällt auch die zweite Kostenebene, die bei Dachfonds ansonsten vorhanden ist.
Cash●: Warum haben Sie diese oder weitere Investitionskriterien nicht im Gesellschaftsvertrag verankert?
Großekämper: Um alle Marktchancen nutzen zu können, brauchen wir Flexibilität. Wir wollten uns nicht zu sehr einengen.
Cash●: Also muss der Anleger uneingeschränktes Vertrauen in das Management haben?
Großekämper: Ja, aber ich denke, dieses Vertrauen ist auch gerechtfertigt. Immerhin haben die Gesellschafter unserer Mutter Salomon Invest unter anderem an der Gründung und dem Aufbau der Initiatoren Norddeutsche Vermögen, Nordcapital und Lloyd Fonds mitgewirkt. 2003 gründeten sie Maritim Invest, den heutigen Marktführer bei Zweitmarktfonds. Ich selber war mehr als 25 Jahre für die Norddeutsche Vermögen tätig. Maritim Invest Invest und die ebenfalls von Salamon Invest gegründete Deutsche Fondsresearch verfügen zudem über umfangreiche Marktdaten, die auch Maritim Equity nutzen kann.
Cash●: Haben Sie bereits Projekte für den ersten Fonds kontrahiert?
Großekämper: Nein. Wir wollen die Investitionen erst durchführen, wenn der Fonds vollständig platziert ist.
Cash●: Wann rechnen Sie damit?
Großekämper: Ich gehe davon aus, dass wir das geplante Eigenkapital von 100 Millionen Euro bis September 2008 platziert haben.
Cash●: Neben Maritim Equity hat Salomon Invest jüngst auch das Emissionshaus Ship Invest mitgegründet. Sie sind dort Vorstand. Warum dieses Nebeneinander?
Großekämper: Ship Invest wurde zusammen mit der Reederei Hermann Wulff gegründet und soll ausgewählte Einzelprojekte finanzieren. Maritim Equity verfolgt das Ziel der Risikostreuung.
Cash●: Machen Sie Unterschiede hinsichtlich der Anleger-Zielgruppe für Maritim Equity und Ship Invest?
Großekämper: Generell sollten Anleger nur einen geringen Teil ihres Vermögens in Schiffsbeteiligungen investieren. Das gilt auch für den Maritim Equity I. Grundsätzlich richtet sich der Fonds aber auch an Anleger, die nicht selbst eine Streuung über mehrere Schiffsfonds vornehmen können.