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2010: Ein Markt für Profis

21.1.2010 | Hamburg

Salomon Invest: 60 Millionen Euro platziert, Blindpool-Konzept 2010 alternativlos

•        Salomon Invest Gruppe platziert 2009 insgesamt rund 60 Millionen Euro Eigenkapital mit Schiffsfonds und Immobilienbeteiligungen am Zweitmarkt

•        Wirtschaftskrise drückt Kaufpreise von Fondsanteilen um bis zu 50 Prozent

•        Blindpool-Konzepte sind wirtschaftlich überlegen

 

Hamburg, 21. Januar 2010. Die Hamburger Salomon Invest Gruppe meldet für das Jahr 2009 ein Platzierungsvolumen von insgesamt rund 60 Millionen Euro. 2008 waren 99,6 Millionen Euro platziert worden. Zum Platzierungsergebnis trug die Sparte Schifffahrt mit den Zweitmarktfonds der Reihe Maritim Invest und dem Dachfonds für Co-Investments mit mittelständischen Reedereien, Maritim Equity, insgesamt 45 Millionen Euro bei. Das 2007 gegründete Tochterunternehmen Real Invest platzierte 2009 insgesamt rund 15 Millionen Euro im Bereich Zweitmarkt Immobilien. Neben einem öffentlichen Fondsangebot vereinbarte Real Invest dazu auch eine Exklusivplatzierung mit dem Private Wealth Management der Deutschen Bank.

„2009 war ein insgesamt schwieriges Jahr für Anbieter von Schiffsfonds“, bestätigt Frank Moysich, geschäftsführender Gesellschafter der Salomon Invest. Die Zurückhaltung der Anleger in diesem Segment lag zum Teil an der nachlassenden Performance laufender Schiffsbeteiligungen. Diese litten unter niedrigen Charterraten und einer steigenden Zahl beschäftigungsloser Fondsschiffe – ein Trend, der sich auch 2010 weiter fortsetzen wird. Moysich sieht im Rückblick aber auch einen Mangel an interessanten Angeboten im Markt. „Es macht einfach wirtschaftlich wenig Sinn, ein neues Schiff zu zeichnen, das vor zwei bis drei Jahren zu Höchstpreisen bestellt worden ist. Diese Fonds werden es schwer haben, ihre wirtschaftlichen Prognosen über die Laufzeit zu erfüllen.“

2010: Eigenkapitalfonds – die Gewinner von morgen

Das Ende der internationalen Handelsschifffahrt will Moysich aber nicht ausrufen, im Gegenteil: „Schiffe als Investment sind so interessant wie nie. Das gilt besonders für Containerschiffe. Hier sehen wir derzeit nicht nur erhebliche Abschläge im Vergleich der letzten 18 bis 24 Monate, sondern historisch niedrige Kaufpreise“, so der Schiffsfondsexperte. Im Gegensatz zu Bulkern und Tankschiffen, deren Kaufpreise sich immer noch über dem langfristigen Mittel bewegen, sind die Preise für Containerschiffe tatsächlich geradezu implodiert.

Profiteure dieser Entwicklung sind jedoch nicht die klassischen Schiffsfonds, bei denen zwischen Einkauf des Schiffs und Platzierung am Markt meist mehrere Jahre liegen, sondern die Eigenkapitalfonds, die zu aktuellen Marktpreisen investieren können. Moysich: „Im Augenblick sehen wir historisch niedrige Preise und ein wachsendes Angebot am Zweitmarkt und bei gebrauchten Schiffen. Wer jetzt Geld hat und kaufen kann, wird die Chancen bei einer Erholung in den kommenden Jahren voll mitnehmen.“

Die 2003 aufgelegte Fondsserie Maritim Invest erwirbt Anteile laufender Schiffsfonds zu aktuellen Marktpreisen und streut das Geld der Anleger über viele Zielfonds, Schiffstypen und Chartermärkte. Das 2007 gestartete Schwesterunternehmen Maritim Equity investiert gemeinsam mit mittelständischen Reedereien direkt in neue und gebrauchte Schiffe. Einen Bulker und zwei Containerschiffe mit je 1.700 Stellplätzen haben die Fonds bereits erworben. Die Schwesterschiffe MS Tasman Strait und MS Torres Strait wurden 2009 für je 21,5 Millionen US-Dollar von einer Reederei aus Asien gekauft. Für diesen Schiffstyp lag der Preis im Frühjahr 2008 noch bei jeweils rund 45 Millionen US-Dollar.

Blindpools wirtschaftlich überlegen

Die häufig geführte Diskussion über die Marktakzeptanz von Blindpoolkonzepten ist nicht von der Hand zu weisen. Entscheidend ist neben der Qualität und Erfahrung des Managements die Frage, inwieweit sich Investoren davon überzeugen lassen. Moysich sieht den Vorteil eines Blindpools nicht allein in der Möglichkeit zum schnellen Handeln am Markt, sondern als derzeit einzigen Weg bei Finanzierungsverhandlungen. „Wer heute ein Schiff kaufen will, muss zwischen 30 bis 50 Prozent Eigenkapital vorweisen, um eine Kreditzusage einer Bank zu erhalten. Daher kann in Zukunft nur kaufen, wer bereits über das Eigenkapital verfügt“, sagt Moysich.

In jedem Fall rät Moysich Anlegern zur nüchternen Abwägung von Chance und Risiko: „Schiffsbeteiligungen waren und sind unternehmerische Engagements, kein Basisinvestment. Gerade in Krisenzeiten bieten sich echte Opportunitäten, die ihr volles Potenzial mitunter erst im Verlauf mehrerer Jahre oder zum Ende der Beteiligung zeigen. Wer sich mit diesem Umstand nicht arrangieren will oder kann, sollte die Finger von diesem Markt lassen.“

Für die Emissionshäuser der Salomon Invest Gruppe blickt Moysich gelassen ins neue Jahr. Die gesamte Unternehmensgruppe arbeitet auf Eigenkapitalbasis und ist durch keinerlei Kredite, Bürgschaften oder Platzierungsgarantien belastet: „Gerade in der Krise bewährt sich die alte Unternehmerweisheit, nur das zu kaufen, was man auch bezahlen kann.“

 
Über Salomon Invest

Seit 1975 sind die Gesellschafter von Salomon Invest in der Beteiligungsbranche aktiv und waren seither maßgeblich am erfolgreichen Aufbau mehrerer führender Emissionshäuser für geschlossene Fonds beteiligt. Die Holding Salomon Invest GmbH, gegründet 1990, umfasst aktuell vier Fondshäuser. 2003 hatte die Unternehmensgruppe mit dem Emissionshaus Maritim Invest den ersten Zweitmarktfonds für Schiffsbeteiligungen in den Markt eingeführt. 2005 und 2006 folgten die Fondshäuser Ship Invest (Schiffsbeteiligungen) und Real Invest (Zweitmarktfonds für Immobilienbeteiligungen), sowie 2007 Maritim Equity (Direktinvestitionen in Schiffe mit starker Reederbeteiligung).